Chris Betz (06:30):
Das ist eine großartige Frage, und ehrlich gesagt habe ich noch nie zwei Unternehmen gesehen, die das auf die gleiche Weise machen. Das liegt zum Teil daran, dass es wichtig ist, im Geschäftskontext über Risiken zu sprechen. Wenn du mit Leuten aus dem Verwaltungsrat sprichst, ist es unglaublich wichtig zu verstehen, wer dein Gegenüber ist, welche Art von Führungskräften ihm angehören und wo deren Fachgebiet liegt.
Wenn ich hier bei AWS mit dem Verwaltungsrat spreche, bin ich von Leuten umgeben, die sich in vielen Aspekten der Technologie, aber auch in anderen Aspekten des Geschäfts unglaublich gut auskennen. Die Gespräche, die ich hier führe, sind also ganz anders, als wenn ich mich mit Verwaltungsratsmitgliedern unterhalte, in dem Experten für eine bestimmte Art von Geschäft, z. B. für den Einzelhandel oder für etwas anderes, sitzen – diese Experten bringen einen anderen Ansatz, ein anderes Wissen mit.
Und eines der wichtigsten Dinge, und das geht zurück auf das Gespräch, das wir gerade über den CISO als Führungskraft geführt haben, ist, die Sicherheit im Kontext des Unternehmens zu verstehen.
Clarke Rodgers (07:32):
Und die Berichterstattung darauf abzustimmen.
Chris Betz (07:33):
Und darüber zu berichten, wie sie sich auf das Geschäft auswirkt. Als Sicherheitsverantwortliche tun wir eine Menge, aber ich neige dazu, das Ganze in vier wichtige Bereiche einzuordnen. Es ist unsere Aufgabe im Unternehmen, die Messlatte dafür festzulegen, was unserer Meinung nach „gut“ für unser Unternehmen ist. Was ist unsere Risikotoleranz? Was wollen wir erreichen? Es ist meine, oder unsere, Aufgabe als Sicherheitsverantwortliche, eine Quelle der Wahrheit und Transparenz zu sein. „So sieht unsere Leistung aktuell aus.“ Womit wir bei den Gesprächen zu Metriken angekommen wären.
Clarke Rodgers (08:08):
Wir verdienen uns das Vertrauen unserer Kunden, aber wir müssen uns auch das Vertrauen unserer Geschäftspartner verdienen.
Chris Betz (08:11):
Wir müssen Vertrauen in das Unternehmen gewinnen. Was mich zum dritten Bereich bringt, der fast noch wichtiger ist: Wir können nicht nur diese Quelle der Transparenz sein. Wir können nicht einfach auf ein Problem hinweisen. Wir als Sicherheitsverantwortliche müssen ein Lösungsanbieter sein, der dem Unternehmen Möglichkeiten bietet, dieses Sicherheitsrisiko effektiv und effizient zu reduzieren. Deshalb ist es unsere Aufgabe, diese Lösungen bereitzustellen und darüber nachzudenken, wie wir das tun.
„Wir können nicht einfach auf ein Problem hinweisen. Wir als Sicherheitsverantwortliche müssen ein Lösungsanbieter sein, der dem Unternehmen Möglichkeiten bietet, dieses Sicherheitsrisiko effektiv und effizient zu reduzieren.“
Und der letzte, vierte Bereich ist, dass es auch unsere Aufgabe ist, Rechenschaft abzulegen, uns selbst Sicherheit zu verschaffen, dem Verwaltungsrat gegenüber transparent zu sein und dem Unternehmen darüber zu berichten, wie wir die von uns gesetzten Ziele erreichen. Es gibt so viele verschiedene Rollen, aber die Unternehmen, die meiner Meinung nach in diesem Bereich am erfolgreichsten sind, sind die mit Sicherheitsverantwortlichen, die nicht nur sagen: „Hier ist das Ziel, das wir erreichen müssen, und hier ist, wie nah wir dran sind“, sondern die sich darauf konzentrieren, das Unternehmen auf eine wirklich durchdachte Weise zu befähigen, dieses Ziel zu erreichen.
Clarke Rodgers (09:13):
Chris, vielen Dank, dass du heute bei mir warst.
Chris Betz (09:15):
Gern geschehen. Danke, dass ich dabei sein durfte.